B2B mit SearchGPT: Die Suchmaschine der Zukunft von OpenAI
B2B mit SearchGPT: Die Suchmaschine der Zukunft von OpenAI
OpenAI hat im Juli 2024 ihre eigene Suchmaschine namens SearchGPT vorgestellt und damit den ersten Schritt in eine neue Zukunft der KI-Suche getätigt. Nutzer können ihre Suchanfrage in natürlicher Sprache stellen und erhalten präzise Antworten mit Links zu Quellen und weiterführenden Informationen. Der Prototyp wird derzeit als eigenständige Anwendung getestet und einige neue Funktionen sind mittlerweile bereits im Chatbot ChatGPT integriert (Quelle).
Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag genauer vor, wie sich SearchGPT von anderen Suchmaschinen unterscheidet, wie Webseiten als Quellen ausgewählt werden sowie welche Chancen, aber auch Herausforderungen die neue Suchmaschine für den B2B-Sektor bringen kann, sobald die Suchfunktion dann für jeden vollständig zugänglich ist.
Was ist SearchGPT und wie unterscheidet es sich von ChatGPT und anderen Suchmaschinen?
SearchGPT ist eine KI-gestützte, generative Suchmaschine, die darauf abzielt, Suchanfragen auf eine neue, interaktive Weise zu beantworten. Sie liefert auf gestellte Fragen direkt prägnante, aktuelle, kontextbezogene Antworten im Textformat. Die Informationen basieren auf aktuellen Webinformationen und werden mit der generativen Leistungsfähigkeit der KI-Modelle von OpenAI kombiniert, um schnelle, faktenbasierte Ergebnisse in einem verständlichen Format zu liefern. Zu den Hauptmerkmalen gehören:
- Natürliche Spracheingabe: Nutzer können ihre Anfragen in natürlicher Sprache eingeben, ohne sich an spezifische Schlüsselwörter oder Suchsyntax halten zu müssen.
- Direkte Antworten: Als Antwort erscheinen generierte Texte anstelle einer Liste von Links, sodass Nutzer schnell die gewünschten Informationen erhalten.
- Quellen und Links: Neben der Antwort wird eine Seitenleiste mit relevanten Links zu Quellen und vertiefenden Informationen angezeigt, um Transparenz und zusätzliche Recherche zu ermöglichen.
- Interaktive Folgefragen: Nutzer können in einem konversationellen Stil weiterführende Fragen stellen, um Antworten zu verfeinern oder tiefer in ein Thema einzutauchen.
- Qualität durch Partnerschaften: Durch Zusammenarbeit mit renommierten Medienunternehmen und Verlagen wie Axel Springer, Financial Times, dem Wall Street Journal, der Times und The Atlantic wird zudem die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der bereitgestellten Informationen sichergestellt.
Durch diese Merkmale bietet SearchGPT eine zukunftsweisende Alternative zur traditionellen Online-Suche und KI-Tools, die Präzision und Interaktivität vereint.
Unterschiede zu ChatGPT
Doch inwiefern unterscheiden sich nun die beiden Produkte mit künstlicher Intelligenz von OpenAI?
Der Fokus von SearchGPT liegt auf der Lösung spezifischer Fragen durch prägnante Antworten und der Bereitstellung nützlicher Links für weitere Informationen und Quellen. Dadurch ist es ideal für schnelle Informationsbereitstellung und Web-Recherche mit faktenbasierten Antworten.
ChatGPT hingegen ist eine Anwendung, die für längere Konversationen, kreative Textgenerierung und Problemlösungen optimiert ist. Es eignet sich besonders für Aufgaben wie Content-Erstellung, Brainstorming und personalisierte Interaktionen. Das Wissen ist vortrainiert, kann jedoch durch Aktivierung der Web-Browsing-Funktion um aktuelle Informationen ergänzt werden. Ob die Antworten nun von Chat oder Search generiert werden, hängt davon ab, was die Eingabe ist. Es wird automatisch erkannt, ob es sich um eine Frage handelt, die aktuelle Informationen benötigt oder eher generelles Wissen oder Content Creation. Es gibt keinen Button, um zwischen den beiden “Modi” zu wählen.
Beide Tools sind demnach auf unterschiedliche Bedürfnisse, Ziele sowie Einsatzmöglichkeiten zugeschnitten und ergänzen sich gegenseitig.
Merkmal |
SearchGPT |
ChatGPT |
Zweck |
KI-Suchfunktion |
Dialog- und Textverarbeitung |
Datenquellen |
Aktuelle Webdaten |
Vortrainiertes Wissen (ggf. Webzugriff) |
Antworten |
Kurz, faktenbasiert, mit Quellen |
Ausführlich, dialogorientiert |
Einsatzbereich |
Suche und Recherche |
Kreative und persönliche Interaktionen |
Interaktivität |
Begrenzte Folgefragen möglich |
Umfangreiche Konversationen |
Unterschiede zu Google
SearchGPT unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Suchmaschinen wie Google, Bing und Co und reiht sich mit Perplexity und Komo in die Reihe der KI-Suchmaschinen. Unterschiede beginnen bereits im Fokus der Anfragenbearbeitung und ziehen sich hin bis zur Funktionsweise.
Google zeigt als traditionelle Suchmaschine eine Rangliste von Webseiten an. Diese basiert auf SEO-Faktoren wie Keywords und Domainautorität, und Benutzer müssen sich durch die gelisteten Seiten klicken, um die gewünschten Informationen zu finden. Google bietet eine breite Palette an Informationen, einschließlich Inhalte von Blogs und kleineren Webseiten, und ist besonders für tiefere Recherchen geeignet.
SearchGPT verfolgt dagegen einen interaktiven Ansatz, indem es prägnante, kontextbezogene Antworten in Textform auf Fragen in natürlicher Sprache liefert. Die Quellen sind kuriert und werden in einem Antworttext miteinander kombiniert. Ergänzend dazu werden zusätzliche Links in einer Seitenleiste angezeigt, um eine selbstständige, tiefere Recherche zu ermöglichen.
Während SearchGPT also auf schnelle, präzise Antworten und eine dialogbasierte Erfahrung abzielt, bietet Google eine größere Vielfalt an Quellen und Optionen für Benutzer, die umfangreichere Informationen suchen. Beide Ansätze haben ihre Stärken und sind für unterschiedliche Ansprüche optimiert.
Merkmal |
SearchGPT |
|
Antwort-format |
Sofortige Antwort mit Quellenangaben |
Rangliste von Webseiten |
Fokus |
Präzise, kontextbezogene Antworten |
Breite Auswahl und Optionen |
Nutzer-erlebnis |
Konversationell, interaktive Anschlussfragen |
Separate neue Sucheingabe nötig |
Quellen |
Vertrauenswürdige und kuratierte Quellen |
Vielfältige Quellen, auch Blogs/Foren |
Technologie |
KI-gestützt (GPT-Modelle) |
SEO und Keyword-Analyse |
Ziel |
Schnell prägnante Antworten liefern |
Nutzer durch Optionen navigieren lassen |
Wie funktioniert das Ranking in SearchGPT?
Ja, auch bei SearchGPT gibt es eine Art Ranking für die angezeigten Webseiten, ähnlich wie bei Google, aber weitaus weniger explizit. Quellen werden auf zwei Arten erwähnt:
- Erstens in der primären Antwort: Schließlich werden die textbasierten Antworten aus einer oder mehreren Quellen generiert und verweist am Ende oftmals auf diese: „Laut [Website-Name]“.
- Zweitens in der Leiste der Links: Zusätzlich werden in einer Seitenleiste Links zu verschiedenen Webseiten angeboten, wodurch Quellen geprüft und selbstständig tiefer in das Thema eingetaucht werden kann. Diese sind thematisch sortiert und richten sich nach ihrer Relevanz zur gestellten Frage.
Die KI wählt die bedeutsamsten Inhalte für die Antwort aus und ordnet die Links in der Seitenleiste entsprechend. Dabei beeinflussen verschiedene Faktoren, wie gut eine Quelle bewertet wird und wie hoch sie entsprechend erscheint. Dadurch heißen die entscheidenden Faktoren zum Ranken nun vermutlich: Qualität, Vertrauenswürdigkeit, Struktur und Aktualität. Offizielle Angaben zur Suchmaschinenoptimierung und Ranking gibt es auf Seiten von OpenAI allerdings noch nicht (Stand: Januar 2025).
Vorstellung der Faktoren
Faktor 1: Relevanz und Qualität der Inhalte
Die KI priorisiert Inhalte, die die gestellte Frage präzise beantworten. Dazu analysiert es den Kontext, die Genauigkeit und die Nützlichkeit der Inhalte. Formate mit konkreten Mehrwerten wie Whitepapers, FAQs, Tutorials haben bessere Chancen, als Quelle ausgewählt zu werden. Zudem ist auch die Verwendung von Longtail-Keywords, die spezifische Nischenfragen beantworten, besonders sinnvoll.
Faktor 2: Vertrauenswürdigkeit der Quelle
Zudem werden Inhalte von vertrauenswürdigen und etablierten Quellen bevorzugt. Nach Möglichkeit sollte daher eine Partnerschaft mit der Suchmaschine von OpenAI eingegangen werden. Dies ist jedoch nicht der einzige Weg. Auch Websites mit starkem Branding und hochwertigem Content werden häufig als vertrauenswürdig eingestuft und entsprechend häufig angezeigt.
Faktor 3: Strukturierte Daten
Inhalte, die mit Schema.org-Markup (z. B. JSON-LD, Microdata) versehen sind, werden von SearchGPT leichter interpretiert und dadurch priorisiert. Auch klare HTML-Strukturen mit Überschriften (H1, H2, H3), Listen und Bullet Points erhöhen die Wahrscheinlichkeit, als relevante Quelle ausgewählt zu werden.
Faktor 4: Aktualität der Inhalte
Alle Inhalte sollten immer aktuell gehalten und regelmäßig gepflegt werden, denn nur solche werden in den Antworten angezeigt.
Um bei SearchGPT gut sichtbar zu sein, ist es also wichtig, hochwertige und gut segmentierte Inhalte zu erstellen, die spezifische Fragen beantworten und als vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Strukturierte Daten und ein Fokus auf Longtail-Keywords sind entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, als Quelle ausgewählt zu werden.
Welche Chancen kann SearchGPT für Ihr Unternehmen bringen?
SearchGPT bietet B2B-Unternehmen eine große Chance, um ihre Online-Präsenz zu stärken, potenzielle Kunden anzusprechen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die wichtigsten Vorteile umfassen:
1. Höhere Sichtbarkeit durch relevante Antworten
Indem Ihre Inhalte präzise und kontextbezogene Antworten auf spezifische B2B-Fragen und Probleme liefern, wird Ihre Webseite eher als Quelle in den Antworten angegeben und sorgt so für eine erhöhte Sichtbarkeit. Zudem erhöhen Suchanfragen in natürlicher Sprache die Bedeutung von Long-Tail Keywords, weshalb Inhalte, die Nischenanfragen abdecken, ebenfalls größere Chancen haben, priorisiert zu werden.
Beispiel Beratungsunternehmen: „Wie können KMUs ihre Digitalisierung vorantreiben?“
Beispiel Softwareunternehmen: „Wie steigert [Software X] die Effizienz in mittelständischen Unternehmen?“
Gesteigerte Lead-Generierung und Conversion
Durch die Integration von Call-to-Actions (CTAs) wie „Jetzt Demo anfordern“ oder „Whitepaper herunterladen“, können Leads direkt angesprochen werden. ROI-Rechner, Checklisten und Vergleichstools schaffen einen unverbindlichen Mehrwert, der ebenfalls dazu motiviert, mit der Marke zu interagieren. Dadurch wird die Hürde des ersten Kontaktes genommen und Interessenten können im folgenden Prozess leichter in Leads verwandelt werden.
Beispiel Softwareunternehmen: ROI-Rechner für die Softwareintegration
Beispiel Logistikunternehmen: Frachtkostenrechner oder Checkliste „Wichtige Dokumente für den Export.“
3. Positionierung als Experte
Hochwertige Inhalte wie Whitepapers, Case Studies und Erfolgsgeschichten fördern Expertise und positionieren das Unternehmen als vertrauenswürdige Quelle, die von SearchGPT bevorzugt angezeigt wird. Auch die Beantwortung branchenspezifischer Fragen kann ein Unternehmen von der Konkurrenz abheben und eine klare Marktposition einnehmen.
Beispiel Logistikunternehmen: Whitepaper zu „Die Zukunft der Lieferketten: Trends 2024“
Beispiel Beratungsunternehmen: Whitepaper zu “Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation”
4. Effizienz im Kundenservice
Mithilfe von SearchGPT kann der Kundenservice entlastet werden. Zum einen stehen Produktinformationen, Spezifikationen und Anwendungsbeispiele schnell zur Verfügung und zum anderen können häufige Fragen zu Produkten oder Dienstleistungen bereits von der KI beantwortet werden. Sowohl die schnelle Informationsbereitstellung als auch die automatisierte Beantwortung von Standardanfragen entlastet den Kundenservice und steigert die Kundenzufriedenheit.
Beispiel: „Wie funktioniert die Rückgabe bei [Unternehmen X]?“
5. Verbesserung der Wettbewerbsanalyse
SearchGPT zeigt, welche Inhalte von Mitbewerbern bevorzugt angezeigt werden. Unternehmen können mit diesen Einblicken in die Konkurrenz ihre eigene Content-Strategie analysieren und anpassen. Zudem können durch gezielte Analysen Themen identifiziert werden, die noch nicht ausreichend behandelt sind, wodurch Unternehmen ihre Content-Gaps schließen und neue Chancen nutzen können.
6. Nachhaltige Kundenbindung
Durch Inhalte, die konkrete Probleme lösen oder Entscheidungsprozesse unterstützen, wird Vertrauen geschaffen, welches wiederum eine stärkere Bindung zur Zielgruppe entstehen lässt.
SearchGPT bietet B2B-Unternehmen die Chance, sich durch gezielte Inhalte, effiziente Lead-Generierung und Expertenpositionierung klar vom Wettbewerb abzuheben. Es fördert die Sichtbarkeit, stärkt die Kundenbindung und schafft eine Plattform für nachhaltiges Wachstum in einer KI-getriebenen Suchlandschaft.
Welche Herausforderungen bringt die KI-Suchmaschine von OpenAI mit sich?
SearchGPT bietet zwar viele Vorteile, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die fehlende Transparenz des KI-Algorithmus erschwert die gezielte Optimierung und sorgt für eine Unvorhersehbarkeit von Rankings. Unvollständige oder falsche Antworten können zudem zu Qualitätsproblemen führen und das Vertrauen senken. Automatisierte Antworten könnten zudem die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven reduzieren, da sie immer auf den gleichen Trainingsdaten basieren. Darüber hinaus gibt es Risiken wie Urheberrechtsverletzungen und Datenschutzprobleme, da die KI auf eine Vielzahl von Daten zugreifen kann. Durch das Auswählen von Quellen besteht auch die Gefahr eines Datenmonopols, eines ungewollten AI Bias, einer einseitigen Darstellung und potenzielle Verzerrungen bei der Auswahl von Quellen.
Ein großes Problem für B2B-Unternehmen wird auch der Verlust von Sichtbarkeit sein. Dieser entsteht zum einen durch reduzierte Webseitenklicks, da Antworten bereits ohne einen Klick auf die Webseite gegeben werden oder Verlinkungen falsch gesetzt sind. Zum anderen sind Werbemöglichkeiten eingeschränkt. Bei der Auswahl von Quellen können kleinere Unternehmen benachteiligt werden, weil diese eventuell keine hochwertigen Inhalte erstellen oder diese für die KI-Suche anpassen können.
Die Einführung von SearchGPT bringt einige Herausforderungen mit sich. Unternehmen müssen sich anpassen können, um in der KI-gesteuerten Umgebung erfolgreich zu sein. Dazu gehören unter anderem die Erstellung hochwertiger Inhalte, das Einhalten rechtlicher und ethischer Standards sowie die Anpassung von Strategien an die neuen Gegebenheiten.
Fazit
SearchGPT von OpenAI bringt einen neuen, innovativen Ansatz von KI-gestützten Suchwerkzeugen, der besonders für den B2B-Sektor enormes Potenzial bietet. Allerdings bringt diese Entwicklung auch mindestens genauso viele Herausforderungen mit sich. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, frühzeitig Strategien zu entwickeln, um SearchGPT als mächtiges Werkzeug zu nutzen und potenzielle Nachteile zu minimieren. Unternehmen, die flexibel und innovativ auf diese Veränderungen reagieren, können langfristig von den Möglichkeiten profitieren, die diese neue Ära der Suchmaschinentechnologie bietet.
SearchGPT bietet nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance, den B2B-Sektor neu zu definieren – für diejenigen, die bereit sind, diese Möglichkeiten zu ergreifen.