Tipps für Google Ads-Kampagnen in Zeiten von Corona
9 Tipps für die Optimierung Ihrer Google Ads Kampagnen in der Krise
Das Thema Coronavirus dominiert derzeit überall und hält die Welt in Atem. Die COVID-19-Pandemie bringt die Planungen in Unternehmen völlig durcheinander.
In der aktuell schwierigen Zeit vermuten wir, dass momentan mindestens 80 % der Unternehmen signifikante Umsatzverluste (MRR = monthly recurring revenue; in deutsch monatlich wiederkehrende Einnahmen) hinnehmen müssen.
Viele Unternehmen machen sich daher zunehmend Gedanken darüber, ob es sich überhaupt weiterhin lohnt Google Ads zu schalten. Unsere Empfehlung: Ehe Sie übereilt Kampagnen pausieren oder einstellen, informieren Sie sich umfassend und holen Sie sich Ratschlag von Google Ads zertifizierten Experten, den sogenannten Google Partnern. (Quelle für die Anforderungen an Google Partner Agenturen: https://support.google.com/google-ads/answer/9702452?)
Denn unter Umständen können an die Krisensituation angepasste Kampagnen sogar eine bessere Performance erzielen als in normalen Zeiten.
Generell kommt es bei der Anpassung Ihrer Kampagnen auf verschiedene Faktoren und Fragestellungen an:
-
Zu welcher Branche gehört Ihr Unternehmen?
-
Haben Sie eine bekannte Marke oder gehören Sie eher zu den unbekannten Nischenanbietern?
-
Welche Produkte und/oder Dienstleistungen bietet Ihr Unternehmen an?
-
Liefern bzw. bieten Sie Ihre Dienstleistungen lokal, regional, überregional, national und/oder sogar international an?
-
Ist Ihr Unternehmen eher B2B oder B2C orientiert?
-
Benötigen Ihre Produkte einen sehr langen Entscheidungsweg, bis ein Kauf getätigt wird?
-
Können Sie Ihre Produkte und/oder Dienstleistungen derzeit uneingeschränkt/eingeschränkt oder gar nicht anbieten?
-
Unterliegt Ihr Unternehmen derzeit womöglich sogar einem Verbot – aufgrund von engem, persönlichem Kontakt?
Fakt ist: Obwohl im Grunde alle Firmen und alle Personen in Ihrem beruflichen und privaten Umfeld von der Corona-Krise betroffen sind, trifft es manche Betriebe einfach besonders hart.
Für Unternehmen aus den besonders betroffenen Branchen kann keine allgemein gültige Empfehlung für die Steuerung ihrer Ads Kampagnen gegeben werden. Gastronomiebetriebe, Unternehmen aus Reise- und Verkehrswesen, Einzelhandel, Weiterbilder sowie Veranstalter von Messen, Konzerten und sonstigen Events sollten Ihre Konten besonders detailliert analysieren und auf Faktenbasis entscheiden.
Welche Maßnahmen können Ihre Ads-Kampagnen „retten“ ?
Die Stärke von Google Ads ist, dass Sie Ihre Kampagnen sehr flexibel gestalten und anpassen können. Verlieren Sie keine Zeit und Budgets, sondern handeln Sie schnell.
Wenn Sie sich hinsichtlich der besten Option für Ihre Kampagnen unsicher sind, suchen Sie sich am besten Rat von einem Experten.
Unsere 9 Optimierungs-Tipps für Ihre Google Ads Kampagnen in der Krise:
-
Tipp 1 – Budgets
Überprüfen Sie die Budgets Ihrer Kampagnen. Eliminieren Sie z.B. Kostenfresser und reagieren Sie zeitnah, wenn eine Kampagne wirtschaftlich unrentabel wird. Ziel ist es, Ihre Liquidität zu erhalten und dennoch nicht unsichtbar zu werden. Denken Sie hierbei auch langfristig – denn nach der Krise möchten Sie Ihr Business wie gewohnt oder verbessert fortführen. -
Tipp 2 – Performance
Analysieren und vergleichen Sie die Performance Ihrer Kampagnen. Wählen Sie einen Vergleichszeitraum vor der Krise und bewerten Sie so die aktuellen Daten. Behalten Sie dabei im KPI im Blick: Vielleicht haben Sie zwar weniger Traffic aber mehr Conversions, z.B. neue Kontakte, Anfragen oder Bestellungen?
-
Tipp 3 – täglicher Performance Check
Prüfen Sie jeden Tag manuell Ihre Kampagnen und Details der Kampagne – bei allen bezahlten Maßnahmen! Werten Sie Tage wie gleiche Wochentage, Wochenenden der Krisen-Phasen aus, wie z.B. 09. März vs. 16. März 2020 (Schulen wurden am Freitag, den 13. März geschlossen = Verschärfung der Krise!) -
Tipp 4 – Automatisierte Gebote
Wenn Klickpreise (englisch CPC = Cost-per-Click) wegen automatisierter Gebotsstrategien wie „Conversions maximieren“ exorbitante Höhen im Vergleich zum Standard-CPC erreichen, stellen Sie die Strategie sofort um, entweder auf „manuell“ oder „Klicks maximieren“. Hier können Sie ein Maximum der CPCs setzen. Über € 50 pro Klick, wenn der normalerweise nur max. € 5 kostet, möchten Sie nicht im Konto sehen und bezahlen.
-
Tipp 5 – Anzeigentexte
Prüfen Sie Ihre Anzeigentexte und passen Sie diese so an, dass die aktuellen Bedürfnisse Ihrer Kunden angesprochen werden. Ändern Sie beispielsweise Aussagen wie „schnelle Lieferung“ und bieten Sie stattdessen „eine verlängere Rückgabefrist“ an. Geben Sie Ihren Kunden das Gefühl von Sicherheit – denn jedes Risiko wird derzeit eher gescheut. -
Tipp 6 – Konkurrenzanalyse
Nehmen Sie sich in diesen besonderen Zeiten ein wenig Extrazeit und schauen sich um. Wie agieren Ihre direkten Mitbewerber? Tauchen neue Suchbegriffe auf? Wurden Kampagnen gestoppt oder geändert oder wurden gar die Aktivitäten ausgebaut? Gibt es neue Ideen, Produkte oder Dienstleistungsangebote, die Sie übernehmen und bewerben könnten? -
Tipp 7 – unerwünschte Keywords
Schalten Sie keine Anzeigen auf Keywords zum Thema Corona. Google blockierte bereits tausende von Anzeigen, mit denen Unternehmen Profit aus der Corona-Krise schlagen wollten. Vermeiden Sie auch „Covid 19“ oder „Corona“ in Ihren Anzeigentexten zu erwähnen, weil diese vermutlich deutlich seltener ausgespielt werden. -
Tipp 8 – auszuschließende Keywords
Prüfen Sie vielmehr, ob es sogar Sinn macht Keywords wie „Corona“, „Covid-19“ oder „Coronavirus“ als ausschließende Keywords zu Ihren Kampagnen hinzuzufügen. Wenn Sie nicht gerade ein Reiseveranstalter sind, der über die Auswirkungen von Corona informiert, ist es sinnvoll verschiedene Varianten als Negativ Keywords hinzuzufügen. So stellen Sie sicher, dass Sie kein Mediabudget verlieren und Ihr Brand nicht ins schlechte Licht gerückt wird. -
Tipp 9 – Prüfung der Landingpage
Google liest und bewertet neben Ihren Anzeigentexten automatisch die Inhalte Ihrer Zielseite = Landingpage. Der Algorithmus prüft, ob die Inhalte Ihrer Landingpage zu der Suchanfrage, damit zur Suchintention passen und bewertet somit die Qualität, Sinnhaftigkeit & Stimmigkeit Ihren Anzeigen und Zielseiten in Bezug auf die Relevanz der Suchen.
Sehr viele Unternehmen informieren ihre Kunden darüber, welche Auswirkungen & Folgen die Corona Krise auf ihr Business hat. Hier geht es häufig um aktuelle Erreichbarkeit der Mitarbeiter (Hotlines), Öffnungszeiten, Lieferzeiten oder ob Waren auf Lager, verfügbar sind.
Das ist informativ, wichtig für Ihre Kunden, aber dennoch tückisch!
Setzt dabei Google die Anzeigen untypischerweise mit medizinischer Werbung gleich und betrachtet daher die auf der Landingpage enthaltenen Keywords Corona, Covid-19 für nicht Richtlinien konform, kann es zu abgelehnten Anzeigen, ja sogar zu Domain-Sperrungen kommen.
Auszug Google Richtlinien:
Anzeigen und Zielseiten den entsprechenden Gesetzen und Industriestandards entsprechen. Für einige gesundheitsbezogene Inhalte darf keine Werbung geschaltet werden.
Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für gesundheitsbezogene Inhalte, die unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sind. Einige Inhalte sind nur in bestimmten Regionen verfügbar. Überprüfen Sie daher für jedes Land, in dem Sie werben möchten, die … (Quelle: Google Richtlinien).
Fazit
Es kann nicht allgemein gesagt werden, dass Google Ads Kampagnen während der Corona-Krise pausiert oder heruntergefahren werden sollen. Ein Fehler wäre es, direkt alles abzuschalten ohne verschiedene Dinge überprüft zu haben.
Bleiben Sie besonnen und versorgen sich vorab mit allen verfügbaren Daten und Informationen, damit Ihre Entscheidung auf fundierten Fakten und nicht auf Angst basiert.
Weitere Quellen:
https://germany.googleblog.com/
https://www.thinkwithgoogle.com/intl/de-de/insights/markteinblicke/coronavirus-wie-google-hilft-web-und-nutzer-zu-schuetzen/