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Brave Leadership – Was mutige Führungskräfte auszeichnet - growth pilots

von Dinara Quarz-Pleuger am

Ein Rückblick auf die Kienbaum Brave New Work Konferenz 2022

Um als Führungskraft eines Unternehmens Erfolg zu haben, braucht diese vor allem eins: Mut! Doch wie genau sieht mutige Führung aus? Wie können mutige Entscheidungen getroffen werden? Wie können dabei die Bedürfnisse der Mitarbeitenden mitberücksichtigt werden?

Unser Kunde Kienbaum veranstaltete am 22. September 2022 die fünfte Ausgabe der Brave New Work Konferenz mit spannenden Gästen und Talks rund um das Motto „Brave Leadership – Turning Potential To Progress“. Welche Insights und Learnings wir dabei mitnehmen konnten, stellen wir Ihnen hier kurz zusammen:

Brave Leadership – Mut als Erfolgsfaktor

„Brave Leadership – Turning Potential To Progress“ - Diesen Titel trägt auch eine neue Studie, die von Kienbaum Managing Director Henning Böhne und Director Inge Baurmann vorgestellt wurde. Darin bezeichnen nur 25 % der Fachkräfte ihre Vorgesetzten als Brave Leader.

Eine mutige Führung sollte sowohl strategisch als auch ethisch führen können, das heißt sowohl die Kunden- als auch die Mitarbeitenden-Perspektive einnehmen und auf beide Seiten eingehen können. Wer dies kann, steigert die Leistungswerte des Teams und des Unternehmens, wie die folgenden Erkenntnisse der Studie zeigen:

  1. Brave Leadership stärkt die Performance: Die Kombination aus strategischer und ethischer Führung sorgt für die beste Leistung.
  2. Brave Leadership ist Enabler einer nachhaltig mutigen Kultur: Innerhalb des Unternehmens z.B. Feedbackprozesse einführen, strategische Leitplanken setzen, Raum schaffen für Eigenverantwortlichkeit, um Empowerment und Accountability zu fördern.
  3. Brave Leadership integriert Unternehmensziele und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden: Die Herausforderung liegt in der Balance zwischen der Mitarbeitenden-Orientierung und der Strategie, wobei der Individualismus der Mitarbeitenden nicht außer Acht gelassen werden soll.
  4. Brave Leadership gewinnt Top-Talente: Die massive Förderung des Employer Brandings wird immer wichtiger.
  5. Brave Leadership treibt Transformation an: Mut ist ansteckend und fördert wiederum den Mut im Team.

Fazit der Studie: Sie als Führungskraft können nicht allen gerecht werden, aber Sie können fortwährend versuchen, die Balance zwischen den Zielen der Organisation und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden zu finden.

Ein Zitat des Box-Weltmeisters und letztjährigen Gastes der Brave New Work Konferenz Wladimir Klitschko wurde während der Talks mehrmals aufgegriffen: „Keep on punching!“ Nicht aufgeben, sondern weitermachen.

Enkelfähig: Langfristiger Erfolg

Beim Talk mit Haniel-CEO Thomas Schmidt wurde der von Haniel geschaffene Begriff „enkelfähig“ thematisiert: Er steht für langfristige Erfolge und Wertschaffung für die kommenden Generationen. Das über 200 Jahre alte Investor-Unternehmen setzt auf eine lebenswerte Zukunft und damit auf wirtschaftlichen Erfolg durch Nachhaltigkeit und möchte sinnstiftende und wertvolle Arbeit für Mitarbeitende schaffen.

Diese Form von Brave Leadership gelingt seit Januar 2020 dank mutiger Entscheidungen rund um Nachhaltigkeit (wie z.B. die Förderung von Mobilität mit E-Autos und Fahrrädern, das Messen des CO2Fußabdrucks) und intensiver Kommunikation bei Herausforderungen in der Umsetzung (wie z.B. Skepsis und Angst bei bestehenden Mitarbeitenden). Generell sieht Thomas Schmidt die Hauptthemen von zukunftsfähigen Unternehmen in Volatilität, Talente und Umwelt.

Mutiger Einsatz für mehr Nachhaltigkeit

Die Anwältin Anahita Thoms ist Partnerin für Nachhaltigkeit und Handelskonformität bei Baker Mc-Kenzie und setzt sich seit Jahren für Nachhaltigkeit auf internationaler Ebene ein. Aus ihrem Einsatz ergaben sich für sie fünf Learnings, die sie in ihrem Talk auch Unternehmern empfahl:

  1. Sich klar machen: Was treibt mich an? Wofür möchte ich mich langfristig einsetzen?
  2. Mut zur Positionierung: Für die eigenen Werte einstehen, andere mit Fakten, Daten und Beispielen überzeugen.
  3. Gegenwind: Es gilt Augen auf und durch, man muss Kritik aushalten können und das Thema inhaltlich durchdringen.
  4. Ausdauer: Man braucht einen langen Atem bei diesem Zukunftsthema. Wichtig ist es, in die Tiefe zu gehen und ein Netzwerk aufzubauen.

Sich für Nachhaltigkeit einzusetzen bedeutet, viel Zeit und Energie zu investieren, mit Mut und Leidenschaft heranzugehen und mit Beständigkeit und Ausdauer weiterzumachen. Anahita Thoms kritisierte vor allem die fehlende Expertise in Unternehmen trotz lauter Forderung nach Nachhaltigkeit, weshalb die Zusammenarbeit zwischen Business und Wissenschaft gestärkt werden sollte. Für sie läge die Zuständigkeit für Nachhaltigkeit nicht im Marketing (was einem Greenwashing gleichkäme), sondern sei CEO-Sache.

Deshalb ihr Ratschlag für Führungskräfte/CEOs: Definieren Sie klar, was Ihre eigene Rolle ist, was Ihre eigenen Werte sind und gehen Sie dann in das Thema rein.

Brave Leadership in Politik und Wirtschaft

Dass Politik und Wirtschaft in Sachen Brave Leadership voneinander lernen können und was genau für sie mutig sein bedeutet - darüber diskutierten die Politikerinnen Elisabeth Moschmann und Katja Suding. Für sie heißt mutig führen, nicht nur die eigene Karriere im Sinn zu haben, sondern auch zu der eigenen Meinung zu stehen und mit Kritik umgehen zu können. Auch mal Dinge anders zu machen und nicht ausgetretene Pfade zu gehen und dabei alle mitzunehmen, also keine einsamen Entscheidungen zu treffen.

Gerade Frauen in Führungspositionen sollten sich mehr trauen und gestärkt werden, da sie oft skeptisch sind, ob sie das wirklich können. Nicht mutig sein führt zu Geradlinigkeit – wichtig ist es deshalb, Ihren eigenen Weg zu gehen und zu wissen, was Sie wollen.

Mutige Transformation dank Investitionen in die Zukunft

Dr. Christoph Bauer ist nach 400 Jahren Unternehmensgeschichte der erste CEO der DuMont Mediengruppe, der nicht der Familie angehört. Damit traf das Unternehmen eine mutige Entscheidung in Richtung Zukunft und leitete auch strukturelle Transformationen ein, wie z.B. die Aufteilung in vier Geschäftsbereiche, das Vorantreiben der Digitalisierung und des Marketings und den Einsatz von K.I.

In seinem Talk verband Christoph Bauer Brave Leadership mit Vertrauen: einem großen Selbstvertrauen und dem Vertrauen in Menschen, die klar und ehrlich kommunizieren.

Fazit

Auch in diesem Jahr sorgte die Brave New Work Konferenz für inspirierenden Input mit interessanten Gästen und Talks. Das Thema Brave Leadership bleibt für Unternehmen spannend und ist zukunftsweisend. Wenn auch Sie als Führungskraft in Ihrem B2B-Unternehmen mutig und nachhaltig führen möchten, denken Sie daran:

Seien Sie mutig und machen Sie sich klar, was Sie für Unternehmen genau wollen. Wenn Sie sich entschieden haben, gehen Sie ausdauernd Ihren eigenen Weg und denken Sie dabei an Ihre Mitarbeitenden und auch ihre Bedürfnisse, denn Brave Leadership ist die Kombination aus strategischer und ethischer Führung. Die Balance zu finden wird nicht immer einfach sein, aber: „Keep on punching!“

 

Die Aufzeichnungen der Brave New Work Konferenz 2022 und die der Webinare finden Sie hier:

Quelle: https://www.kienbaum.com/de/brave-new-work/rueckblick/